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Walter-Gropius-Berufskolleg

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Comenius: Begrüßung in Sizilien

Im Rahmen des bilateralen Comenius-Projektes ist das Walter-Gropius-Berufskolleg eine Partnerschaft mit einer Schule aus Sizilien eingegangen. Nach einem ersten Treffen in Deutschland im März 2013, wurden Schüler und Lehrer des Walter-Gropius-Berufskollegs nun herzlich von der Partnerschule in Sizilien in Empfang genommen.

Link: Interview im italienischen Lokalfernsehen

Die Schülerin Jessica berichtet, was sie bisher in Sizilien im Rahmen des Comenius-Projektes erlebt hat:

Der 11.03.2014 begann mit einem schönen Erwachen. Das Licht schien mir in die Augen, sodass ich noch bevor der Wecker klingeln konnte aufwachte. Ich machte mich fertig und wurde wie am Vortag mit einem herzlichen Frühstück begrüßt. Die Gastfreundschaft ist einfach einmalig. Die Familie, in der ich lebe, ist sehr nett. Ich konnte mich sogar mit der Mutter in gebrochenem Italienisch, ein bisschen Englisch und mit Zeichensprache unterhalten.

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Als es dann Zeit wurde zur Schule zu gehen, begleitete ich Andrea, meine Austauschschülerin, zur Bushaltestelle. Die Haltestelle war nicht auf den ersten Blick erkennbar, sodass ich erst nach mehrfachem Hinsehen einen Fahrplan neben der Garagenauffahrt entdeckte. Nachdem wir nun mit dem Bus durch die schönen Landschaften gefahren waren und uns ein wenig auf Englisch unterhalten hatten, erreichten wir schon die Schule.
files/wgb/Nachrichten/News-Bilder2013_Commenius/DE Comenius bl 2014/Workshop-Sizilien/comenius-siz_1.jpgDas Schulgebäude, das sich zwischen einigen Eingängen zu engen Seitengassen versteckt, ist sehr geräumig. Was mir wohl als erstes aufgefallen ist, sind die 3 Willkommensschilder in verschiedenen Sprachen, die zur großen Eingangshalle führen. Andrea und ich wurden sogleich von ein paar Lehrern und Schülern begrüßt. Mitten auf dem zentralen Treppeneingang der Schule wurden bereits erste Vorbereitungen für die offizielle Einführung in das Austauschprojekt gemacht. Bis dahin hatte ich noch keinen meiner Mitreisenden entdecken können. Mit der Zeit aber gesellten sich die restlichen Teilnehmer dazu.
files/wgb/Nachrichten/News-Bilder2013_Commenius/DE Comenius bl 2014/Workshop-Sizilien/comenius-siz_2.jpgNachdem wir nun vollständig waren, konnte die Einführung beginnen. Die deutsche und italienische Nationalhymne, gefolgt von mehreren Ansprachen, starteten offiziell das Austauschprojekt. Um uns jedoch in wirklich gute Stimmung zu versetzen, bekamen wir eine sizilianische Darbietung von süßen ca. 8-11 jährigen Schülern geboten, die so manche Leute, sowie auch mich, zum Mitwippen und Klatschen animierten.
Zwischenzeitlich wurde ich dann von einem Kamerateam und einigen Lehrern nach einem Interview gefragt (Link: Interview im italienischen Lokalfernsehen). Mir war erst etwas unbehaglich dabei, weil ich mich, wenn überhaupt, auf Englisch zu einer aussagekräftigen Antwort in der Lage sah. Doch als klar wurde, dass ich normal Deutsch reden konnte, war meine größte Angst verflogen. Die Frage, die mir gestellt wurde, war, was mich dazu bewegt hat, hier nach Sizilien zu kommen und was ich mir von dem Aufenthalt erhoffe. Da ich nicht viel Zeit hatte zum Überlegen, sagte ich, dass mich die Kultur und die Unterschiede zwischen Deutschland und Italien interessieren und dass ich gerne das Leben hier in Sizilien kennenlernen möchte.
Als ich mich wieder setzte, spielte eine Band und vier sizilianische Tänzerinnen tanzten zu der Musik. Zum Abschluss wurden von beiden Seiten Geschenke verteilt. Wir bekamen Rucksäcke, die Lehrer ein paar schön angerichtete Früchte und schöne Bücher. Die italienischen Lehrer konnten sich über schöne Kalender und deutsche Spezialitäten freuen. Im Grunde hatte somit jeder ein Erinnerungsstück für die folgenden Tage bekommen. Daraufhin wurden Gruppenfotos aller Teilnehmer gemacht.
Danach bewegten wir uns alle Richtung Klassenzimmer, wo selbstgemachte sizilianische Vorspeisen der Schüler angerichtet worden waren. Sie schmeckten alle so himmlisch, dass ich mir unartig vorkam noch eines zu nehmen. Die Verlockung aber war zu groß.
files/wgb/Nachrichten/News-Bilder2013_Commenius/DE Comenius bl 2014/Workshop-Sizilien/comenius-siz_6.jpgBei der Führung durch die Schule begegneten wir einigen Schätzen. Lief man den einen Flur entlang, so entdeckte man eine Fotogalerie der italienisch-sizilianischen Geschichte, die die Überwindung der faschistischen Kriegszeit darstellte. Ganz in der Nähe befand sich ein Raum, in dem man einige Raritäten von früheren Erfindungen sehen konnte. Die meisten hatten wir wohl schon in deutschen Museen gesehen, mit anderen konnten wir jedoch nichts anfangen und schauten neugierig darauf. Neben ein paar Computerräumen, Räumen mit verschiedenen Gesteinen, einem überaus beeindruckend gestalteten Leselabor zeigten sie uns ein Simulationsbüro, das einem kleinen Büro ähnelte und einen Laborraum, der das naturwissenschaftliche Herz höher schlagen lässt. Mfiles/wgb/Nachrichten/News-Bilder2013_Commenius/DE Comenius bl 2014/Workshop-Sizilien/comenius-siz_3.jpgikroskope, Reagenzgläser, Messgeräte usw. konnte so mancher hier entdecken. Am beeindruckendsten war wohl die Beameransicht, die das Betrachten des Untersuchungsobjektes “Honey Bee” für alle Umstehenden ermöglichte.Somit verging der Rundgang auch wie im Flug und es wurden uns zum Mittagessen weitere selbstgemachte Spezialitäten serviert, wobei für jeden Geschmack etwas dabei war.
Nachdem wir einige Präsentationen von den einzelnen Schulen und einige Vorträge über das Comenius Projekt gehört hatten, wurden wir in Gruppen mit 3 Italienern und 3 Deutschen aufgeteilt. Die Einen kümmerten sich um die Fragen an einen Vertreter von Amnesty International und die Anderen erstellten zu vorgegebenen Fotos passende Bildunterschriften, die das Szenario am treffendsten beschrieben. In unserer Gruppe war zuerst die Kommunikation ein kleines Hindernis, das aber im späteren Verlauf schnell überwunden wurde. Wenn ich die Schüler beschreiben müsste, würde ich sagen: Es sind sehr aufgeschlossene nette Menschen, mit denen ich gerne in Kontakt getreten bin.
files/wgb/Nachrichten/News-Bilder2013_Commenius/DE Comenius bl 2014/Workshop-Sizilien/comenius-siz_7.jpgMit dem Abschluss der Arbeit war die Schulzeit um und wir hatten etwas Freizeit. Die Jungs, die sich immer wieder absprachen, beschlossen dann mit uns zum Strand zu gehen, um so die Zeit sinnvoll zu nutzen. Nie zuvor hatte ich so ein klares blaues Meer gesehen. “Das Mittelmeer”. Während einige es sich auf den Stühlen der Barterrasse bequem machten, lief ich in Richtung Wasser, wo ich Joyce und Franzisca sah, die auch beschlossen hatten, die Landschaft und den Strand zu genießen. Der Sand war warm, das Wasser kalt, die Sonne schien und es gab nichts Schöneres in diesem Moment. Einige von uns liefen über die einzelnen großen Steine, die barfuß nicht so bequem zu belaufen waren. Deshalb bevorzugte ich den Sand. In der Ferne sah ich schließlich Thekla und Katharina mit einem Hund spielen. Dieser kleine Hund machte den Strand wirklich zum Ereignis des Tages. Nachdem ich ein bisschen mit dem Hund gespielt hatte und endlich meine Schuhe anziehen wollte, klaute dieser Hund eiskalt meine Socke. Bis ich nun endlich meine Socke wiederbekommen hatte, war ich dann erst mal voller Sand an meinen Beinen. Dieser kleine Hund, dem man einfach nicht böse sein konnte, hatte damit noch nicht genug. Ich glaube, er stahl mir 3-5 mal die Schuhe, was von außen ziemlich komisch ausgesehen haben muss, dem Gelächter nach zu urteilen.
Während ich mich abtrocknete, erzählte uns das Herrchen seine Liebesgeschichte. Nahe am Strand, als er noch Unteroffizier war, lernte er eine Frau aus Deutschland kennen mit blondem Haar und wundervoll schönen grünen Augen. Er verliebte sich beim ersten Hinsehen in sie, zog nach Deutschland und kämpfte um sie. Heute hat er zwei wundervolle Kinder im Alter von ca. 30 und ist immer noch mit seiner Frau glücklich zusammen. Ich glaube jedem, und natürlich auch mir, zauberte diese Geschichte ein Lächeln aufs Gesicht.
files/wgb/Nachrichten/News-Bilder2013_Commenius/DE Comenius bl 2014/Workshop-Sizilien/comenius-siz_5.jpgNun wurde es langsam Zeit, den Tempel der Concordia kennenzulernen, von dem man einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt hatte. Lichter kamen aus dem Nichts und näherten sich dem Tempel. Es war der Fackelzug, der das einmal im Jahr gefeierte internationale Fest der Gemeinschaft und des Friedens einleitet. Folkloregruppen aus verschiedenen Teilen der Erde vertraten hier ihr Land. Das Feuer der Freundschaft wurde von zwei mit Togen verkleideten Frauen, die in einem Streitwagen von zwei Pferden herangezogen wurden, angezündet und eröffnete ein Fest, das durch seine Vielfalt an Farben glänzte und für uns das letzte Ereignis des Tages war.
Es war ein Tag mit vielen schönen Erinnerungen. Ich freue mich schon auf den morgigen Tag.

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