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„Es geht um Spracherwerb, einen Koffer und einen Prinzen.“ Mit dieser Information nahmen vom 30.01.2017 – 10.02.2017 drei Kolleginnen des Walter-Gropius-Berufskollegs gemeinsam mit 17 weiteren Lehrkräften von Bochumer Schulen an der LieLa-Trainer/innenausbildung teil. Hier wurde Ihnen die von Liechtenstein Languages (unter der Schirmherrschaft von Prinz Stefan von und zu Liechtenstein) entwickelte Methode des „Neuen Lernens“ vermittelt. Dabei steht der Erwerb der deutschen Sprache unter Berücksichtigung der Stärken und Potenziale der Lernenden sowie unterschiedliche Lernstile und die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre im Zentrum. Besonders visuelle, auditive und kinästhetische Lerntypen werden berücksichtigt, indem mehrere Sinne spielerisch und sprechfördernd ins Lehren und Lernen miteinbezogen werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit dieser Methode in ca. vier Wochen einen Grundwortschatz aneignen, mit dessen Hilfe sie den Alltag wie beispielsweise Amtsgänge, Arztbesuche oder Einkaufen bewältigen. Dabei hilft eine Vielzahl von Materialien, wie beispielsweise Bildkarten, Plakate, Spielpläne, Knete u.v.m., die den ausgebildeten Trainern und Trainerinnen in einem Koffer zur Verfügung gestellt werden.
Die Kolleginnen lernten während der Fortbildung die Materialien, verschiedenen Methoden sowie das Konzept zu verstehen und anzuwenden. Nachdem sie in den ersten beiden Tagen die Kursleiter bei der 180-minütigen Durchführung mit einer ausgewählten Lerngruppe beobachteten, konnten sie sich in den folgenden Tagen morgens selber ausprobieren. Nachmittags wurden die Einheiten reflektiert und die des darauffolgenden Tages vorbereitet.
Besonders hervorzuheben ist die sprachliche und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler der ausgewählten Lerngruppe. Es war zu beobachten, dass besonders stille Lernende bereits nach diesen zwei Wochen mehr und mehr aus sich herauskamen und ihre „Sprachblockaden“ überwanden.
Diese Erfahrung wird nun auch in einer der internationalen Förderklassen am Walter-Gropius-Berufskolleg gemacht, wo die Methode seit einigen Wochen den schulischen Rahmenbedingungen entsprechend (zwei Tage à 90 Min./Woche) umgesetzt wird. Gerade bei der Dekodierung sind die Schülerinnen und Schüler mit großem Engagement bei der Sache. Die einzelnen Wörter werden hier durch Gesten, Sprache und Bilder gelernt und können so besser behalten werden, da viele Lerntypen angesprochen werden. Auch nach mehreren Wochen können die Lernenden eine gezeigte Geste dem entsprechenden Wort sowie dem Bild zuordnen und in ihren alltäglichen Sprachgebrauch einbinden.
Ziel ist es, in den kommenden Jahren, in denen uns der Spracherwerb von Zugewanderten immer wieder beschäftigen wird, die Methode weiter anzuwenden und auch für andere Bildungsgänge weiterzuentwickeln.
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