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Was man mit 200 Litern Alkohol in einer Woche machen kann...

... wenn man ihn nicht trinkt!

Am 15.01.25 machten sich sechs angehende präparationstechnische Assistenten des Fachbereichs Medizin auf die Reise nach Halle / Saale, um dort der Einladung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie zu folgen und bei der Aufarbeitung historischer Nasspräparate aus den Meckelschen Sammlungen zu unterstützen.

Die Meckelschen Sammlungen gehören zu den umfangreichsten anatomischen Sammlungen in Deutschland und Europa. Sie sind national wertvolles Kulturgut Deutschlands seit 2015 und wurden 2006 als Ort in der bundesweiten Imagekampagne “Land der Ideen” ausgezeichnet. Begründer der Entwicklungspathologie und dieser außergewöhnlichen Sammlungen mit ca. 8000 Präparaten war Johann Friedrich Meckel d. J. (1781-1833). Viele Präparate der Sammlung sind auch noch aus dieser Zeit erhalten und müssen immer wieder gewartet und aufgearbeitet werden, um auch den nächsten Generationen erhalten zu bleiben.

Die Sammlungen dienen unter anderem der wissenschaftlichen und medizinhistorischen Ausbildung der Studierenden der Martin-Luther-Universität in Halle. Generationen von Studierenden und Laien haben über die Sammlungsführungen einen fachkundigen Einstieg in die menschliche Anatomie, Pathologie und Fetalpathologie und ihre zeitlichen Rahmenbedingungen gewinnen können. Dazu zählen Informationen zur Sektion von Leichen, Präparation von Ausstellungsstücken und Fixierungsverfahren in verschiedenen Jahrhunderten, zu Exponaten aus der Kolonialzeit oder der Zeit des Nationalsozialismus und zur Ethik humaner anatomischer Sammlungen.

Im Rahmen der Praxiswoche konnten unsere Lernenden tiefergehende Einblicke in die umfangreiche Sammlungsarbeit gewinnen, ihre Expertise unter Beweis stellen und auch ein paar Tipps und Handgriffe an die Mitarbeitenden vor Ort weitergeben. Es wurde viel Alkohol verdünnt, noch mehr Glas geschliffen, viel Karosseriemasse auf Glasränder modelliert und Bienenwachs zum Verschließen der Gläser verarbeitet! Insgesamt konnten wir so gemeinsam 85 alten Präparaten humanen und zoologischen Ursprungs ein neues Antlitz verleihen und der Ausstellung wieder zuführen.

Am Ende der Woche fuhren sechs erschöpfte, aber sehr zufriedene Lernende und ihre Lehrerin wieder nach Bochum. Eine Fortsetzung der gemeinsamen Kooperation ist in Planung!

Weitere Informationen über diese besondere Sammlung finden Sie unter uni-halle.de.

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