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Mit Erasmus+ unterwegs in Griechenland
Zwischenbericht von Milena P., Absolventin im Bereich Mediengestaltung
Praktikum beim Hochzeitsfotografen Georg Ouzounis in Kavala (https://loftstudio.gr/)
Seit August 2025 befinde ich mich nun in der wunderschönen Stadt Kavala/Griechenland, um meine fotografischen Fähigkeiten weiter zu vertiefen. Ich arbeite hier mit dem Hochzeitsfotografen Georg Ouzounis zusammen, der mir nicht nur fachlich unglaublich viel beigebracht hat, sondern mich auch menschlich sehr unterstützt. Persönlich kennengelernt habe ich ihn erst nach meiner Ankunft – und doch hatte er sich bereits im Vorfeld darum gekümmert, dass mir vor Ort nichts fehlen würde. Egal, was ich benötigte: Er half mir bei jeder Kleinigkeit und sorgte dafür, dass ich mich schnell wohlfühlte.
Nach ein paar Tagen trafen wir uns schließlich persönlich. Die ersten Versuche, unser beider Englisch wieder in Schwung zu bringen, waren etwas holprig, doch schon bald verstanden wir uns problemlos. Vor meiner Abreise hatte ich etwas Bedenken, dass die Kommunikation zu Schwierigkeiten führen könnte – aber diese Sorge war völlig unbegründet.
Bereits kurze Zeit nach meiner Ankunft stand der erste Auftrag an: eine Taufe. Sie fand in einer beeindruckenden Kirche statt, mit vielen griechischen Traditionen und einer für mich überraschend großen Zahl an Gästen – so groß, wie ich es bei einer Taufe in Deutschland noch nie erlebt habe. Da die Griechen sehr gläubig sind, spürt man sofort, welch große Bedeutung solche Ereignisse hier haben.
Im Sommer folgten zahlreiche Hochzeiten. Oft begleiteten wir die Brautpaare über zwölf Stunden lang an ihrem wichtigsten Tag. Die Abläufe sind kaum mit deutschen Hochzeiten zu vergleichen – vieles läuft ganz anders, aber gerade das macht die Erfahrung so spannend. Besonders beeindruckt hat mich die herzliche Art der Menschen. Auf jeder Hochzeit wurde darauf geachtet, dass wir gut versorgt waren: Essen, Trinken und vor allem Kaffee – denn Kaffee wird hier wirklich zu jeder Tageszeit getrunken.
Innerhalb kurzer Zeit habe ich viele wunderbare Menschen kennengelernt: Einheimische, aber auch einige Deutsche. Und obwohl ich hier ein neues kleines „Zuhause“ gefunden habe, ist meine Familie natürlich weit entfernt. Doch ich habe schnell gemerkt: Man verliert sich nicht. Nur weil man weit weg ist, heißt das nicht, dass die Verbindung abreißt. Im Gegenteil – man telefoniert, schickt Fotos, erzählt sich viel, und manchmal fühlt es sich an, als wären sie gar nicht so weit weg. Das hat mir unglaublich geholfen, mutiger und selbstständiger zu werden, ohne mich allein zu fühlen.
Zusätzlich gibt mir die Gewissheit Sicherheit, dass man nie wirklich allein ist: Man hat stets eine feste Bezugsperson – in meinem Fall meine Lehrerin, die mir bei der Orgnisation des Praktikums im Vorfeld behilflich war und die weiterhin fast immer erreichbar ist. Egal ob Fragen auftauchen, etwas unklar ist oder ob es ein Problem gibt – ich kann mich jederzeit melden. Zu wissen, dass jemand im Hintergrund unterstützt und mit aufpasst, nimmt enorm viel Druck. Es fühlt sich gut an, eine verlässliche Ansprechperson zu haben.
Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich dank Erasmus+ noch einige Monate in Griechenland verbringen darf. Und ich hoffe, dass aus meinem Bericht deutlich wird, wie sehr ich jedem ans Herz legen möchte, diese Chance zu ergreifen. Eine solche Gelegenheit kommt nicht wieder. Auch wenn es am Anfang beängstigend erscheinen mag – ich dachte früher nie, dass ich so selbstständig sein könnte, wie ich es jetzt bin. Aber siehe da: Es funktioniert problemlos!
Viele Menschen, mit denen ich gesprochen habe, hätten diese Möglichkeit gerne gehabt. Und manche hatten sie – und bereuen es, sie aus Angst nicht genutzt zu haben. Ich bin fest überzeugt, dass man am Ende nur eines bereuen wird: es nie versucht zu haben.


